„Alle reden darüber, wie sie die besten BewerberInnen bekommen. Wir reden darüber, wie sie bleiben und performen können. Denn MitarbeiterInnen entscheiden über Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens und können einen entscheidenden Beitrag zum Employer Branding beitragen“, sagt detoxRebels-Gründer Jonas Höhn. detoxRebels ist eine Kölner Kreativagentur, die Unternehmen bundesweit und international unterstützt, MitarbeiterInnen für den gesunden Lifestyle zu begeistern und gesunde Rahmenbedingungen für ein gelingendes Arbeiten zu schaffen. Denn es geht nicht nur darum, dass MitarbeiterInnen sich wohlfühlen. Es geht auch darum, dass sie sich gut genug fühlen, um ihr Bestmögliches zu erreichen, Höchstleistungen abzurufen, auf Veränderungen positiv zu reagieren und gemeinsame Ziele zu übertreffen. Dies schaffen detoxRebels mit innovativen Ideen und Formaten, bei denen sie verschiedene Erlebnisse auf drei Ebenen bieten: Begeistern, Vertiefen & Austauschen. Für ihre rebellische Arbeit wurden die detoxRebels als eine Top Brand Corporate Health 2022 ausgezeichnet.
Im Top Brand-Interview erläutert Jonas Höhn, Gründer und Inhaber der detoxRebels, welche Herausforderung Unternehmen zukünftig lösen müssen, wie MitarbeiterIn-Retention in der heutigen Zeit gelingen kann und welches Angebot von Unternehmen sehr stark nachgefragt wird.
Was macht dir an deinem Job am meisten Spaß? Was treibt dich persönlich an?
Die Geschichte unseres Unternehmens zeigt, dass wir uns nie auf unserem Erfolg ausgeruht haben oder ignorant, arrogant und träge geworden sind, weil wir dachten, alles zu wissen. Wir waren immer wieder darauf fokussiert, echte Erlebnisse für Menschen zu schaffen und waren dazu bereit, immer wieder zu lernen und uns weiterzuentwickeln. Und genau das treibt mich persönlich an: Die Möglichkeit, jeden einzelnen Tag dazuzulernen, kreative Lösungen für Probleme zu schaffen und mit Menschen zusammen zu arbeiten. Langfristig verfolge ich das Ziel, in der Wirtschaftswelt wirklich etwas nachhaltig verändern zu können und zu einem Wertewandel in der Wirtschaft beizutragen. Übrigens bin ich davon überzeugt, dass diese Haltung im Zuge der Krisen und Transformationen in der Wirtschaft immer bedeutender wird: Statt sich auszuruhen, arrogant und ignorant zu werden, weil man alles weiß, die Haltung des Lernens und des Wachstums anzunehmen. Denn wie Philosoph Eric Hoffer einst sagte: „In einer Zeit dramatischer Veränderungen ist nur den Lernenden die Zukunft sicher. Die Wissenden sind gerüstet in einer Welt zu leben, die morgen nicht mehr existiert.“
Wie hat sich durch Corona die Arbeit der detoxRebels verändert?
Als Kreativagentur sind wir nie darauf angewiesen, gewisse Produkte und Angebote aus Schubladen verkaufen zu müssen. In unserer Arbeit schauen wir immer kundenorientiert, welche Bedürfnisse, Wünsche und Herausforderungen die Unternehmen haben. Diese Vorgehensweise ermöglichte uns, während der Corona-Zeit sehr agil und flexibel unser Angebot bedarfsgerecht anzupassen. So haben wir vor 2020 ausschließlich offline und vor Ort die Unternehmen unterstützt und Erlebnisse geschaffen. Seit März 2020 arbeiten wir ausschließlich digital mit unseren Kunden und haben neue Online-Angebote entwickelt. Vorteil ist hierbei natürlich, dass der Zugang zu den Zielgruppen einfacher ist, da viele unserer Kunden dezentral in Deutschland aufgestellt sind. Natürlich braucht es bald aber wieder mehr Angebote und Formate in Unternehmen, um sich zu sehen, zu begegnen, sich persönlich auszutauschen und zu fühlen. Wir sind gespannt, wie hybride Formate in Zukunft gelingen können.
Wie wurde das Produktportfolio in diesem Jahr erweitert?
Immer mehr merken wir, dass sich Menschen zwar mit Themen stärker auseinandersetzen und mehr Wissen aneignen, sie aber Schwierigkeiten haben, ihr Vorhaben umzusetzen. Vor diesem Hintergrund haben wir in diesem Jahr unser neues Club-Format entwickelt und bereits mit einigen unserer Kunden umgesetzt. Ziel des Clubs ist es, mit unseren Aktionen und in Begleitung von PsychologInnen einen Raum zu schaffen, in dem Menschen sich austauschen, voneinander lernen, sich gegenseitig motivieren und sich vernetzen können. Die Praxis zeigt, der Club kommt an und das Feedback der TeilnehmerInnen ist durch die Bank positiv, egal ob es Führungskräfte oder Mitarbeitende sind.
Was sind Erfolgsfaktoren in Zusammenarbeit mit Kunden?
Es gibt verschiedene Einflussfaktoren auf den unternehmensinternen und -externen Erfolg. Zunehmend merken wir aber, dass, wenn bei unseren Kunden das Top-Management in der Kommunikation und Konzeption aktiv eingebunden ist, die interne Akzeptanz, Aufmerksamkeit und Reichweite höher ist. Es braucht zwingend Unterstützung vom Top-Management, um nachhaltig die Unternehmenskultur zu entwickeln und zu halten. Diese ist auch dann immer gegeben, wenn es sich nicht um „Greenwashing“ handelt, d.h. ein ehrliches Interesse an der Veränderung der Unternehmenskultur besteht und nicht aus reinen Imagegründen gehandelt wird. Neben der Einbindung des Top-Managements kommt natürlich der Kommunikation eine immer stärkere Bedeutung zu. Gerade in Zeiten der ständigen Reizüberflutung darf die Kommunikation zu internen Angeboten nicht untergehen. Um in Zukunft immer stärker die Unternehmenskultur zu beeinflussen, bedarf es mehr Mut von PersonalerInnen, sich zu zeigen. Denn oftmals hat HR in Unternehmen noch nicht die Bedeutung, die Machtstellung, die es braucht, um nachhaltig im Unternehmen die Kultur zu verändern. Andere Unternehmen wiederrum sehen das Potential und shiften auch ihre Budgets von Marketing zu HR. Denn was bringt es am Ende, wenn ich viele Kunden gewinne, viele Produkte verkaufen kann, aber kein Personal habe, um die Kunden zu pflegen und die Produkte/Dienstleistungen zu verkaufen? Ziel muss es sein, hier ein anderes Verständnis für die Wirtschaftlichkeit zu erhalten.
Was wird die Herausforderung in der nächsten Zeit für Unternehmen sein?
Im Hinblick auf die Unternehmenskultur und das Wohlergehen der MitarbeiterInnen kommt es darauf an, den Spagat zwischen Wohlfühloase und Performance-Kultur zu schaffen. Ja, MitarbeiterInnen sollen sich wohlfühlen und der Mensch soll in den Fokus der Unternehmung rücken. Aber auch soll es MitarbeiterInnen klar sein, dass am Ende performt werden muss bzw. darf und KPIs erreicht werden müssen. Wer diesen Spagat in Zukunft am besten schafft, wird auch keine Probleme auf dem Markt haben. Zusätzlich braucht es in Unternehmen mehr Communities. Denn Aufgabe und Verantwortung sind austauschbar, Menschen, Beziehungen und Gefühle nicht. Und daher sehen wir eine große Stärke in einer internen Community, die so einzigartig ist, dass Mitarbeitende das Unternehmen nicht wechseln möchten, da sie im Unternehmen eng verbunden mit anderen Menschen sind.
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