Die VisionGesund Gesellschaft für betriebliches Gesundheitsmanagement mbH hat sich im deutschsprachigen Raum als wichtiger Partner für viele mittelständische Unternehmen und die öffentliche Verwaltung etabliert. Dabei gehen die Leistungsschwerpunkte von der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung am Arbeitsplatz (GB Psyche) über die Beratung im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) bis hin zu vielfältigen Maßnahmen im Themenfeld gesundes Führen und der betrieblichen Gesundheitsförderung. Im Top Brand-Interview sprechen Michael Bode und Lukas Loewe, Geschäftsführende Gesellschafter von VisionGesund, über die wichtige Funktion des kollegialen Austauschs, die große Herausforderung der transparenten Information im Gesundheitsmanagement und wie es gelingt, Unternehmen in ihren jeweiligen Situationen richtig abzuholen.
VisionGesund wurde 2013 gegründet, das heißt, im nächsten Jahr steht ein rundes Jubiläum an. Worauf blicken Sie zurück?
Michael Bode: Kurz und knapp würde ich sagen: Auf drei aufregende Start-Up-Jahre geprägt durch Teambuilding und Netzwerkaufbau, gefolgt von vier sehr guten Wachstumsjahren, einem wachsenden Angebot unsererseits, Kreativität und Innovation mit anschließender zweieinhalbjähriger Pandemie, die nicht nur uns, sondern viele Unternehmen in dieser Branche stark geprägt und zur Digitalisierung und schnellen Strategieanpassung ermutigt hat. Wir blicken auch zurück auf viele großartige und kluge Menschen, die uns ein Stück des Weges begleitet haben oder uns weiterhin begleiten. Ein großartiges Team, dem wir viel verdanken. Die letzten neun Jahre waren nicht immer einfach und ganz sicher werden wir noch ein paar Herausforderungen auf unserem Weg begegnen. Unseren Fokus haben wir dabei aber nie verloren: Eine hochwertige, qualitätsorientierte Dienst- und Beratungsleistung im Setting betrieblicher Gesundheit anzubieten.
Würden Sie sagen, dass dies der Grundstein des Erfolgs von VisionGesund ist?
Lukas Loewe: Ja, unsere Selbstreflexion ist ein wichtiger Eckpfeiler unserer Haltung. Wir stellen uns den Fragen: Wo und wie können wir unsere eigenen Handlungsweisen, unsere Produkte und Arbeitsprozesse verbessern, um das Kundenerlebnis noch besser zu gestalten. Wenn wir zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten abwägen, werden wir uns immer für die Qualität unserer Dienstleistung entscheiden. Dabei hilft es uns, dass wir ein kleines Unternehmen sind und bleiben wollen. Fast keine Hierarchien, Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme, schnelle Kommunikation, Flexibilität und Kreativität aller Beteiligten fördern aus unserer Sicht die Möglichkeit, kontinuierlich über Verbesserungen im Austausch zu sein. Dazu gehört nicht nur der informelle interne und externe Dialog, sondern beispielsweise auch, dass wir auf dem Weg zu der Zertifizierung nach der Qualitätsnorm ISO 9001 sind.
Schauen wir in die gegenwärtige Situation: Haben sich die Schwerpunkte Ihrer Arbeit aufgrund der Erfahrungen der letzten zwei Pandemiejahre verschoben?
Lukas Loewe: Eindeutig, einige Themen haben eine neue Brisanz entwickelt. Ganz vornweg die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. Hier stehen Unternehmen teilweise unter regelrechtem Handlungsdruck. Die Pandemie hat viel Veränderung mit sich gebracht. Im Hinblick auf Teamzusammensetzung und Miteinander aber auch hinsichtlich neuer Prozesse und Kommunikationswege, sowie dem mobilen Arbeitsplatz, an dem jeder/jede Einzelne seine/ihre individuellen Belastungen erfährt. Hier wieder optimale Rahmenbedingungen zu schaffen ist vielen ein Anliegen, andere reagieren zu spät, wenn die Mitarbeitendenresignation schon spürbar ist.
Darüber hinaus rücken Führungskräfte stärker in den Fokus. Der ständige Wechsel zwischen dem Managen des eigenen Bereiches und dem Führen, Leiten und Coachen der eigenen MitarbeiterInnen forderte bisher großen Einsatz des mittleren Managements und wird dies auch in Zukunft tun. Darauf reagieren wir und bieten verstärkt Angebote zur Unterstützung und Stärkung von Führungskräften. Inhaltlich sind wir häufig mit den Digitalisierung- und Transformationsprozessen unserer KundInnen beschäftigt, also mit der Frage: Wie gelingt Zusammenarbeit im digitalen und hybriden Arbeitsalltag und welche Bezug nimmt dies auf die Führungs- und Unternehmenskultur.
Michael Bode: Im Bereich der operativen betrieblichen Gesundheitsförderung hat zudem die Digitalisierung neue Möglichkeiten und teilweise ganze Erlebniswelten geschaffen. Professionelles Equipment, neue Präsentationstools und Schulungen des Teams haben uns ordentlich vorangebracht. Gleichzeitig wissen wir, dass mit rein digitalem Angebot nicht alle ArbeitnehmerInnen erreicht werden können. Persönlicher Kontakt und Verfügbarkeit bleibt für uns wichtig. Das Thema der Reduktion negativer psychischer Beanspruchungsfolgen am Arbeitsplatz für MitarbeiterInnen und Führungskräfte ist für uns ein zentrales Thema geworden. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass die Durchführung der GB Psyche praxistauglich und vor allem nachhaltig erfolgt. Dazu werden wir unsere Anstrengungen intensivieren und weiterhin Aufklärungsarbeit leisten. Beispielsweise unterstützen wir die Arbeitsgruppe Qualitätskriterien der GB Psyche im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, in der wir ebensolche praxisnahen und wirksamen Qualitäts-Leitplanken für AnbieterInnen und Nachfragende aufstellen, um deren Entscheidungskompetenz zu stärken.
Sie haben also einen klaren Fahrplan für die nächsten Jahre?
Lukas Lowe: Genau, es gibt ein paar Schwerpunkte und damit verbundene Ziele, die wir im Blick haben. Wir wissen ganz genau, wohin wir uns entwickeln wollen und wohin VisionGesund sich nicht entwickeln wird. In Bezug auf die aktive betriebliche Gesundheitsförderung bedeutet dies, dass wir uns vornehmlich auf unsere Region konzentrieren und hier konzeptionell mit unseren KundInnen an Projekten arbeiten, welche einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf eine gesunde Arbeitssituation im Unternehmen haben. In Beratungsprojekten des betrieblichen Gesundheitsmanagements, der Gefährdungsbeurteilung Psyche oder auch der Führungskräfteentwicklung sind wir ohne qualitative Einbußen und teilweise mit einer deutlichen Effizienzsteigerung deutschlandweit aktiv und werden unsere digitale Beratungskompetenz weiter stärken.
Michael Bode: Und dieser Fahrplan beinhaltet auch, dass wir im kooperativen Austausch mit möglichst vielen Expertinnen und Experten stehen wollen, um miteinander und voneinander zu lernen. Der offene und konstruktive Dialog hilft meines Erachtens uns BeraterInnen und unseren KundInnen gleichermaßen. Idealerweise entsteht in Zukunft ein klareres, einheitliches Verständnis in der Branche dazu, was BGM und seine Schnittstellen leisten können und auch, wo die Grenzen des inhaltlich Sinnvollen sind.
Und zum Abschluss: Sie sind nicht nur als Top Band Corporate Health rezertifiziert, sondern auch zum zweiten Mal in Folge als TOP Dienstleister durch die WirtschaftsWoche ausgezeichnet worden. Was ist Ihre Vision für die Zukunft des BGM in Deutschland?
Michael Bode: Wir haben die Vision eines transparenten Umgangs mit den Themen Erhalt der Arbeitsfähigkeit und Förderung von Gesundheitskompetenz in Unternehmen. Uns geht es darum, dass die strategische Positionierung der Gesundheit aller MitarbeiterInnen – und damit meine ich auch das soziale, körperliche und psychische Wohlbefinden – als klarer Wettbewerbsvorteil in Unternehmen und somit als Management-Ansatz verstanden wird. Als Unternehmen kann ich hiervon aber nur profitieren, wenn ich gewillt bin, zeitliche und finanzielle Ressourcen zu investieren.
Lukas Loewe: Gleichzeitig möchten wir die Unternehmen wirklich dort abholen, wo sie stehen und zu einem strukturierten und prozessorientierten Vorgehen anregen. Einheitliche Qualitätsstandards und ein gemeinsames Verständnis für Prioritäten sind dabei nicht nur wichtig für Angebote der betrieblichen Gesundheitsförderung, sondern erleichtern auch den Dialog zwischen BeraterInnen und KundInnen, welche im Rahmen der gesundheitsorientierten Struktur- und Prozessberatung erkennen, dass gesunde MitarbeiterInnen und Führungskräfte Dreh- und Angelpunkt des Unternehmenserfolgs sind. Unsere Vision ist, Menschen dabei zu unterstützen, gesund und leistungsfähig zu bleiben und somit auch die Unternehmen zu unterstützen, langfristig wirtschaftlich stärker zu werden.
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